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D1 verpasst nach Niederlage in Ottobeuren die Meisterschaft

09.03.2024 - D1 verliert Krimi gegen Ottobeuren

Die D1 hat am vergangenen Samstag beim Turnier in Ottobeuren die erste Niederlage in der Liga diese Saison kassiert. Gegen den TSV Ottobeuren verlor man mit 23:20. Der souveräne 14:28-Sieg gegen die HSG Gröbenzell-Olching wurde zur Nebensache.

Die Gesichter der Spieler und Trainer nach der Niederlage sprachen Bände. Wie schon in der Hauptrunde der Mini-EM durfte auch diesmal der TSV Ottobeuren in heimischer Halle feiern, während die Jungdachse sich damit begnügen mussten, Teil eines tollen Spiels gewesen zu sein. Lange blieben die Weilheimer Spieler schweigend und enttäuscht auf der Bank sitzen. Auch in der Kabine sprachen die Spieler zunächst kaum miteinander. Zu groß war die Enttäuschung darüber, dass man in den vorangegangen 30 Minuten den Meisterschaftskampf gegen Ottobeuren trotz großartigen Fights verloren hatte. Da halfen auch die Worte der ebenso geknickten Trainer wenig.
„Das war trotz allem einen unfassbar geile Saison mit den Jungs. Die haben in jedem Spiel Vollgas gegeben und auch heute einen geilen Kampf geliefert“, so Co-Trainer Emil Ganguin. Auch Trainer Sylvester Wolf fand anerkennende Worte für seine Schützlinge: „Ottobeuren ist für mich aktuell die wahrscheinlich beste D-Jugend in Bayern. Zu wissen, dass wir mit diesen Jungs auf Augenhöhe gespielt haben, von denen wir im Juli noch neun Tore entfernt waren, spricht für die tolle Entwicklung der Mannschaft diese Saison.“

Durch die Niederlage geriet es auch komplett in den Hintergrund, dass man zuvor souverän gegen Gröbenzell gewann. Den offensiv zu bewegungsarm agierenden Gegnern, kaufte man mit starker Defensivleistung schnell den Schneid ab. Erst in der 12. Minute konnte Gröbenzell die Weilheimer Defensive erstmals knacken. Da hatten die Jungdachse selbst bereits schon acht Mal getroffen. In die Pause ging es dann mit 11:3 für den TSV und auch nach dem Seitenwechsel dominierte Weilheim das Geschehen fast nach Belieben. 70 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es bereits 14:3. Anschließend nahm Weilheim zusehends den Fuß von Gas. Näher als auf 10 Tore sollte Gröbenzell allerdings dennoch nicht mehr herankommen. Am Ende gewann man nach Anrechnung der Torschützen mit 14:28. „Das wahrscheinlich einer unserer souveränsten Auftritte in der Bezirksoberliga. Die Jungs haben eine super Abwehr gestellt und sind dadurch in ihr Tempospiel gekommen. Leider geht das im Zuge der Niederlage im zweiten Spiel heute echt unter“, kommentierte Trainer Luca Kessel den Sieg nach dem Turnier.

Im zweiten Spiel gegen Ottobeuren ging es dann um die Meisterschaft. Klar war, dass es ein ganz anderes Spiel werden würde, als noch im Januar in Weilheim, da man diesmal nicht den Großteil der Fans hinter sich haben sollte. Dies war direkt in den ersten Angriffen zu erkennen. Ottobeuren ging, beflügelt vom eigenen Support, schnell mit 0:2 in Führung. Weilheim kam offensiv zunächst nicht in die Partie, biss sich an der aggressiven Deckung des TSVO die Zähne aus. Allerdings kämpfte man sich nun ins Spiel hinein und es gelang dem Team in der 5. Minute auf eine 3:2-Führung zu stellen. Es sollte allerdings die einzige Führung der Jungdachse in der Partie bleiben. Anschließend hatte nämlich Ottobeuren seine beste Phase und ging bald darauf selbst mit 3:6 in Führung. Auch eine Auszeit der Weilheimer Trainer brachte in dieser Phase wenig und Ottobeuren hielt den Abstand bis zur Pause beim 8:11 mehr oder weniger konstant bei drei Toren. Vor allem Fabian und Benjamin Tschugg schafften auf es Ottobeurener Seite immer wieder mit ihren Kreuzungen Abstimmungsprobleme in die Defensivabteilung der Weilheimer zu reißen. Offensiv agierten viele Spieler in dieser ersten Halbzeit bei den Jungdachsen zu harmlos und mit zu wenig Zug zum Tor.
In der zweiten Halbzeit wurde die Intensität beider Seiten nochmals erhöht, was bei Spielern, Trainern und Zuschauern beider Seiten immer wieder mal für Unverständnis und Kopfschütteln sorgte. Daran hatte auch der nicht immer sicher wirkende Schiedsrichter seinen Anteil. Da der TSV Weilheim eine Zeitstrafe der Allgäuer nicht wie erhofft nutzen konnte, zog Ottobeuren zehn Minuten vor dem Ende scheinbar uneinholbar auf fünf Tore weg (9:14). Nun allerdings kam die beste Phase der Jungdachse. Drei Tore von Vinci in Serie brachten die Gäste wieder auf zwei Treffer heran. Ottobeuren wackelte nun, holte sich erneut eine Zeitstrafe ab und Weilheim kam beim 14:15 wieder auf einen Treffer heran, konnte auch Torschützen gut machen. Auch eine Zeitstrafe gegen Emil konnte Ottobeuren nicht nutzen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Dennoch konnten die Gastgeber beim 15:17 wieder mit zwei Toren in Führung gehen. Weilheim zog den letzten Angriff lange auf und verlor dennoch den Ball. Ottobeuren versuchte in den Gegenstoß zu gehen. Am Schnittpunkt zwischen 9-Meter-Linie und Auslinie gelang es den Angriff des TSVO, wenn auch mit Foul, zu stoppen. Dennoch stand Weilheims Abwehrspieler hierbei klar zwischen Tor und Gegner. Wenig überraschend ertönte der Pfiff des Schiedsrichters. Circa 40 Ottobeurener Fans auf der Tribüne, unter anderem auch der Co-Trainer der D-Jugend von Ottobeuren, welcher das ganze Spiel mit – freundlich formuliert – emotionaler Mimik und Gestik Richtung Weilheimer Bank auffiel, forderten vehement 7-Meter, woraufhin der Schiedsrichter diesen, zum Unmut der Weilheimer, auch gab. Durch das Verwandeln zum 18:15 nach Ablauf der Uhr war Ottobeuren Meister, da es nach Torschützen 23:20 stand und somit der direkte Vergleich mit einem Tor Unterschied für Ottobeuren sprach.
„Zunächst erstmal Glückwunsch an Ottobeuren zur Meisterschaft. Dennoch kann ich unserer Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich glaube beim Rückstand von fünf Toren wären viele Teams auseinandergebrochen. Respekt an die Jungs, sich da nochmal so zurückzukämpfen. Ich glaube in dieser Phase hat man auch gesehen, dass Ottobeuren den Druck gespürt hat. Leider haben wir daraus zu wenig Kapital geschlagen. Kombiniert mit zu vielen einfachen Fehlern im ersten Durchgang reicht das gegen einen solchen Gegner leider nicht. In der Endphase geben dann Details den Ausschlag und da hat Ottobeuren heute schlauer agiert als wir, auch, wenn der letzte Strafwurf für mich nicht nachvollziehbar ist. Aber man muss festhalten, dass wir dem Rückstand durchgehend hinterhergelaufen sind und das macht es dann schwer, solche Spiele am Ende in die richtigen Bahnen zu lenken.“, so ein enttäuschter Luca Kessel nach dem Spiel.

Dennoch zog er, trotz der verpassten Meisterschaft, ein positives Fazit. „Ich glaube, dass der sportliche Erfolg und Tabellenplatz nicht die Bewertung für eine solche Saison sind, sondern die Entwicklung individuell und als Team. Dass sich die Jungs als Team entwickelt haben, sieht man denke ich alleine daran, dass sie sich immer mehr als Kollektiv präsentiert haben. Wir hatten oft sieben oder acht Torschützen in der Rückrunde, während es anfangs oft nur fünf waren. Menschlich sind das alles super Jungs, mit denen es als Trainer Spaß macht zu arbeiten. Auch individuell sehe ich bei jedem Fortschritte. Alle Spieler arbeiten in der Abwehr mittlerweile echt gut zusammen und im Angriff hat jeder das Selbstvertrauen Zug zum Tor zu zeigen. Daran ändert auch die Niederlage nichts, denn die Jungs sind auch mental so stark und unbekümmert, dass sie daraus gestärkt hervorgehen werden.“

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